MIB
MEN IN BLACK
Es war einmal, ja so beginnen mit einer typischen Einleitungsphrase viele Märchen. Nun hatten wir kein Sommermärchen wie bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, aber wir hatten auf dem Viva la Wiever am 08.02.20 ein kleines Wintermärchen im Sport Life anlässlich unserer jährlichen rosa Mädels Veranstaltung.
Ausverkauftes, tolles Programm, tolles Publikum und tolle Stimmung. Was will man mehr. Also perfekte Voraussetzungen für eine schöne Veranstaltung mit vielen Programmpunkten.
„ Märchenhaft „.
Men in Black / kurz die MIBs genannt, sind auf dem Viva la Wiever traditionell die letzte Nummer. Nein nicht das Letzte, sondern besser ausgedrückt der letzte Programmpunkt, die bis dahin fast fünfstündige Mädchenveranstaltung abzuschließen um dann in die Aftershow Party einzuleiten.
Vorab aber, wer sind wir eigentlich? Diese Frage wird im Laufe des Jahres oft an uns herangetragen. Ja wir sind 16 Männer im Alter von Mitte hmm – Mitte hmm. Wir treffen uns in der Regel, außer in den Schulferien, Montagabends zum Training in unserem Vereinsheim am Randkanal, haben immer viel Spaß an der Freud, tanzen nicht in einem Tutu sondern haben jedes Jahr verschiedene Themen und Kostüme und hoffen mit der Musik und unseren Tänzen den aktuellen Zeitgeist und die Stimmung zu treffen.. SO, das hätten wir mal als Erklärung 😉.
Bei vielen MIB Tänzern geht die Anspannung schon ein paar Tage vor unserer Veranstaltung los. In der Woche sind die letzten Trainingseinheiten, Kostümproben, Aufbau, Generalprobe und dann ist der Tag schneller da als man denkt.
Da wir alle eine Doppel- oder sogar Dreifachfunktionen in unserem Verein ausüben, werden an diesem Tag andere bzw. zusätzliche Aufgaben um eine erfolgreiche Veranstaltung durchzuführen. Ob es Thekendienste, Einlass, Begrüßung, Garderobe, Flexible Tons, Musikzug, Technik,…. es gibt viel zu tun und der abendliche Auftritt ist ruckzuck da.
Ca. eine Stunde vorher treffen finden wir uns so langsam in der Umkleidekabine ein. Zum Glück haben wir bei aller Hektik und Zeitdruck die Kostüme in Kleidersäcken vor Veranstaltungsbeginn schon in der Umkleide platziert. 😉
Und jetzt ist sie wieder da, die Anspannung. Es wird versucht zu albern, und es werden die Einsätze, die Positionen besprochen und jeder für sich wird der Tanz gedanklich/visuell nochmals durchgegangen.
Und jetzt kommen auch wieder Zweifel auf. Werden wir ankommen, ist die Musik gut, wird das Publikum mitgehen? Die vorherigen Männergruppen, sprich ohne Neid, die waren schon toll, guter Tanz, athletische Körper, gute Musik, äh… und nun wir.
Die Generalprobe am Vorabend war miserabel und musste mehrmals wiederholt werden. Die Positionen auf der großen Bühne stimmten nicht, und auch die Synchronisationen, Abläufe auch nicht. Zur Markierung der verschiedenen Positionen mussten Klebestreifen auf dem Bühnenboden her.
Zum Glück kommt da jetzt ne Runde Bier. Zum Auflockern. Der trockene Hals benötigt dringend eine Flüssigkeit. Ah, zwei Kölsch tuen es auch.
Just kam dann noch die Frage auf, sind unsere Bühnenutensilien schon platziert? Wer war dafür zuständig? Egal, wir brauchen das für unseren Tanz. Sagt einem dem Moderator Bescheid, et dauert … Mein Schuh ist offen, wartet…. Wo ist meine Trompete? Auf einmal kommt Hektik auf..
Optimale Voraussetzungen, hmmm… sind das aber nicht. Dann stehen wir endlich in Reih und Glied im Seiteneingang zum Saal und warten nervös auf die Ansage. Teils können wir das jecke Treiben beobachten und haben so den ersten Eindruck wie die Stimmung ist. Das lenkt etwas ab.
Traditionell marschieren wir zu der Musik von Queen „ W E W I L L R O C K Y O U„ ein. Für mich ist das immer wie eine Hymne.. 😊 Die Mädels stehen dann alle auf und alle Augen sind auf den Seiteneingang, wo wir einmarschieren, gerichtet. Laut rufend, klatschend, schreiend und anfeuernd werden wir dann beim Einmarsch empfangen. Ein unbeschreibliches Gefühl, Gänsehaus pur. Knapp ein dreiviertel Jahr mit vielen Trainingseinheiten ist es gleich wieder soweit… Toll
Die Musik ertönt, es geht los! Luft anhalten und tief ausatmen, wir marschieren endlich ein. Vorbei ist es mit der Anspannung… Dieses Jahr haben wir das Thema Feuerwehr und dazu ein Intro.
Wir genießen das Bad in der Menge. Mädels die einem so zujubeln… Unbezahlbar….und…wir haben noch nicht getanzt!
Auf der Bühne angekommen ist der gesamte Stress für und um die Veranstaltung vergessen. Alles für den Dackel, alles für den Verein.
Das Intro hat gut geklappt und nun muss jeder seine Position richtig einnehmen. Stehen wir überhaupt richtig? Ahh.. die Klebestreifen haben als Orientierungshilfe geholfen. Nur die Scheinwerfer blenden entsetzlich. Jetzt nur nicht den Einsatz verpassen, konzentriert nun den Musikeinsatz folgen. Das Publikum ausblenden. Nicht ablenken lassen. Ausgerechnet kurz vor unserem Auftritt hat Martin uns noch darüber informiert, dass der Kölner Stadtanzeiger ein besonderes Augenmerk auf unserer Perfomance legen wird. Na Klasse, da er ist wieder der Spannungsbogen den wir so brauchen. Ich bin völlig entspannt… hähähä…
Dä…. die Musik startet. Puh die ersten Schritte passen, kein Vertanzer (gibt es dieses Wort?). Positionswechsel- passt… und lächeln, lächeln, nicht laut zählen und trotzdem die Schrittfolge einhalten und lächeln. Ich bin Mann und kann nicht drei Dinge auf einmal … laut meiner Frau 😊also lass ich das lächeln sein.
Mist, was tanzen den jetzt die anderen. Dieser Übergang ist mit total abhandengekommen. Vor lauter Zählerei bin ich aus dem Rhythmus gekommen. Zum Glück tanze ich in der hinteren Reihe. Nein nicht wegen der Körpergröße. Danke Andrea, danke Teresa für eure Empathie mit den älteren Mittänzern. 😉
Jetzt kommt die Welle. Bloß nicht patzen. Wer steht dann rechts neben mir? Micha, Max? Nee ist Micha… Max ist beim zweiten Tanz neben mir.
Es wird lauter, die Mädels schreien und feuern uns an. Oh es scheint gut zu laufen. Da wir als Feuerwehrmänner auftreten hat das Kostüm sicherlich auch seine Wirkung, oder?
Der Tanz kommt dem Ende zu, wie schnell das doch geht. 3,5 Minuten erschienen einem vor dem Auftritt ellenlang und nun ist er fast vorbei. Keine schwerwiegenden Fehler, zu mindestens hat das Publikum nichts mitbekommen. Lautstarke Begeisterung schlägt uns entgegen, Zugaberufe und ich staune, Plakate werden hochgehalten. Wieder Gänsehaut pur. Jetzt registriere ich erst die verschiedenen Fanblocks S T O L Z! Ich denke…das haben wir es uns wirklich verdient.. nee das haben wir uns hart erarbeitet.
Kurze Ansprache. Hat es euch gefallen wollt ihr wirklich noch einen Tanz sehen? Es folgt der
Bierkastentanz! Ja es ist richtig… B I E R K A S T E N T A N Z
Das ist einer der Tänze in den letzten Jahren, der gefühlt nur zweimal geprobt wurde und dann feststand und auch einwandfrei funktionierte!
Woran lag das?
Die Assoziation des Hilfsmittels, sprich Bierkasten, hatte den Nerv der MIBs getroffen und wortwörtlich seine Wirkung. Die Aufgabenstellung war das jeder Tänzer einen leeren Bierkasten mitbringt. Die Freude war groß- das hieß 16 x20 Flaschen Bier mussten vorab getilgt werden… Kein Problem, das war keine Herausforderung. Mund abputzen, haben fertig.
Zu dem Bierkastentanz … nebeneinander, hintereinander, kreuz und quer auf dem Bierkasten stehend oder daneben agierend mit einer Kindertrompete in der Hand. Ja, wenn man sich zum Affen machen lässt… 😊
Ja, was soll ich sagen. Punktlandung, Begeisterung, Zugabe, Mütter hielten ihre Kinder hoch (schaut mal) wildfremde Menschen lagen sich in den Armen…….
Es war einmal…. Für uns war das ein Wintermärchen. Unbeschreiblich es so wiederzugeben. Es war mit einer der schönsten Auftritte. Das neue Konzept ist angekommen. Die Bilder sprechen für sich.
Danke Andrea, danke Teresa für eure Hingabe und eure Ideen uns zu trainieren. Alle Daumen hoch…
Wir hatten eine tolle Presse ein überschwengliches Feedback in den sozialen Medien. Ja, darauf sind wir stolz und wollen darauf aufbauen.
Ja, nach dem Auftritt ist vor dem Auftritt. Themenfindung, die richtige Musikauswahl, Choreographie, Trainingstermine bestimmen, Budget… und, und …
Und dann kam Corana
Es war einmal…
Es war einmal eine virenfreie Zeit…
Wir werden mal schauen was die Zukunft so bringt. Es gibt viele Diskussionen wie es weitergehen soll. Im Sommer hatten wir etwas Kurzweil und haben uns anstatt im Vereinsheim auf der Boulebahn am Pfarrheim getroffen und dann montags eine Kugel gespielt. Jetzt versuchen wir es mit sportlichen Outdoortätigkeiten unter Quarantänen Gesichtspunkten. Es geht weiter aber anders…
Alles wird gut, es wird einmal!
Bitte bleibt gesund!
Eure MIB‘s